Spirituell missbrauchte Menschen
zur geistlichen Freiheit zurückführen
Workshop mit Dr. Doris Reisinger
Nach erlittenem spirituellem Missbrauch durchlaufen Betroffene einen oft langwierigen und
komplexen Prozess. Sie stehen nicht selten ganz neu und unsicher vor den Fragen: Wer bin ich? Was darf ich? Wem kann ich trauen? Woran kann ich mich in meinem Leben orientieren? (Wer) ist Gott? Begleitpersonen aus dem privaten, seelsorglichen oder therapeutischen Umfeld verstehen häufig nur unzureichend, was in diesen Menschen vorgeht, mit welchen Ängsten sie ringen und was sie wirklich brauchen. Dies kann den Heilungsprozess verlangsamen oder ihn sogar vereiteln oder zu Rückfällen führen.
Daher wollen wir einen Blick darauf werfen, an welchem Punkt Betroffene nach schwerem geistlichen Missbrauch stehen, wie sie sich fühlen, mit welchen Herausforderungen sie ringen und welche Hilfestellungen sie brauchen, um wieder zu einem selbstbestimmten geistlichen Leben zurückzufinden. Bei aller Verschiedenheit individueller Geschichten lassen sich einige allgemeine Grundsätze für die Begleitung Betroffener aufstellen. Wir werden uns die wichtigsten Do’s und Don’t’s ansehen.
Dr. Doris Reisinger (geb. 1983 als Doris Wagner in Ansbach, Deutschland), hat in Rom, Freiburg i. Br. und Erfurt Philosophie und katholische Theologie studiert und in Münster (Westf.) in Analytischer Philosophie promoviert. Sie ist Lehrbeauftragte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen und Mitarbeiterin am Fachbereich kath. Theologie der Goethe-Universität. Aktuell ist sie außerdem Fellow am Cushwa Center for the Study of American Catholicism. 2014 veröffentlichte sie ein Buch über ihre eigenen Missbrauchserfahrungen in einer geistlichen Gemeinschaft: Nicht mehr ich. Die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau. 2019 erschien ihr Buch Spiritueller Missbrauch in der katholischen Kirche.
Workshop in deutscher Sprache
Traduction simultanée en français